Dienstag, 15. September 2009

Praktikum. TAG 1

Auweia, was für ein Arbeitstag.

Heute morgen um 7.15 Uhr sollte ich eigentlich mit der Arbeit beginnen. Um 7.20 Uhr kam erst Chef, schloss mir die Werkstatt auf und sagte, ich solle mich noch nen Moment setzen, er möchte gern noch in Ruhe seinen Kaffee trinken und die Zeitung lesen.

Super... Um 8.00 Uhr kam er denn endlich. Ich fing mich schon an zu freuen: endlich in die Werkstatt und ran ans Holz ;) Aber zu früh gefreut. Denn zu erst musste ein Sarg ausgestattet werden. Also, Kissen füllen, Decke und Hemdchen für den Verstorbenen einpacken. Als Chef nun den Leichenwagen nach vorne holen wollte, das Desaster. Er sprang nicht an. Eine neue Batterie musste her. Nachdem diese denn nun besorgt und eingebaut wurde, konnte der fertig ausgestattete Sarg nun in den Wagen. Zuerst fuhren wir in eine Tuberkulose-Klinik in einem kleinen Vorort von Göttingen. Dort befand sich der Tode. Nachdem wir uns an der Pforte angemeldet hatten, holten wir diesen dann aus der Kühlkammer. Beim umbetten von der Liege in den Sarg platze bei dem Toten irgendwie die rechte Seite auf und unmengen von Blut liefen aus dieser "Wunde". Mir wurde ganz anders, als ich in der riesigen Blutlaache stand *schluck* Der Verwesungsgeruch kam ja schließlich auch noch dazu...

Als wir die Leiche denn endlich im Sarg und diesen im Leichenwagen hatten, ging es weiter nach Göttingen ins Krematorium. Es war ein komisches Gefühl dort zu sein, da Opa und Onkelchen ja auch dort waren... Wir entluden den Sarg, meldeten uns an der Pforte an. Papierkram wurde erledigt. Der Pförtner war so freundlich. Er führte mich durch die Räumlichkeiten, zeigte mir die Kühl- und Tiefkühlkammern, erklärte mir, dass vor der Verbrennung ein Amtsarzt die Leichen nochmal untersuchen muss, und auch die Verbrennungsanlage durfte ich mir anschauen. Ein ziemlich beißender Geruch dort.

Naja, auf jeden Fall ging es danach wieder zurück nach Holzminden in die Firma. Auf'm Rückweg lud mich mein Chef noch auf ein Mittagessen ein.

Wieder in Holzminden angekommen, bekam ich Arbeitsklamotten. Aber auch jetzt ging es nicht in die Werkstatt, sondern in das neu erworbene Häuschen von dem Chef und seiner Frau. Betonsteine musste ich aufschaufeln und abladen. Ich habe BLASEN an den Pfoten. Dann musste noch die Teerpappe von den Dachbrettern gerissen werden, damit Bretter und die darunterliegenden Balken entfernt werden können.

War zwar ein recht cooler Tag gewesen, aber trotzdem hab ich mir das SO nicht vorgestellt... Will ja schließlich Tischler werden und keine Beton...tussi oder was weiß ich *mecker*

Und nach sage und schreibe 10 Stunden durfte ich denn endlich Feierabend machen...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

WOW, ist ja sehr viel gewesen was du da machen musstest.
Trotzdem finde ich es unmöglich das ein Praktikant 10 Stunden arbeiten muss, da hätte dein Chef auch Humaner sein können mit dir.
Ich meine du bist Praktikant und kein Angestellter der für seine arbeit bezahlt wird.

Gruß

olli